Die Gemeinde Ottersberg hatte einem Bauantrag für eine Seniorenwohnanlage in Fischerhude zugestimmt. Anfang Januar lehnte die untere Baubehörde des Landkreises Verden den Bauantrag ab. Die vom Ort des Geschehens weiter entfernte Behörde lehnte also einen Antrag ab, der der Behörde unmittelbar vor Ort sinnvoll erschien. Es handelt sich um einen Vorgang, der so oder umgekehrt auch in Achim  häufig auftritt.

So war in der Presse mehrfach zu lesen, dass sich Bürger in Achim über bestimmte Bauvorhaben und deren Umfang beschwerten, weil sie hiervon unmittelbar betroffen waren. Der Verwaltung der Stadt Achim blieb nichts anderes übrig, als darauf zu verweisen, dass die zuständige Behörde eben in Verden ansässig sei. Auch wird des öfteren von Bauherren über die langen Bearbeitungszeiten in Verden geklagt. Aus diesen Beispielen lässt sich erkennen, wie unglücklich es sein kann, wenn über Bauvorhaben nicht die Behörde direkt vor Ort sondern eine Behörde entscheidet, die weiter entfernt ansässig ist, eventuell nicht aus eigener Ansicht entscheidet, sondern lediglich nach Lage der Akten. Hinzu kommt, dass die Behörde in Verden zur Zeit eben für alle Gemeinden im Landkreis – außer der Stadt Verden – zuständig ist, während eine in Achim angesiedelte Behörde ausschließlich für Achim zuständig wäre.

Der Wirtschaftsbeirat hat sich bereits in der Vergangenheit dafür eingesetzt, die untere Baubehörde für Achim direkt bei der Verwaltung in Achim anzusiedeln. Aus der Mitte des Rates wurde im Herbst 2021 die Verwaltung in Achim gebeten, die Verlagerung der Baugenehmigungshoheit auf die Stadt Achim zu prüfen. Sowohl die Verwaltung in Achim wie auch die zuständige Stelle beim Landkreis in Verden lehnten das Vorhaben ab.

Stattdessen kündigte man eine intensivere Zusammenarbeit beider Behörden an. Die Entscheidung wurde vertagt - man könnte auch sagen, „auf die lange Bank geschoben“.

Der Wirtschaftsbeirat ist demgegenüber nach wie vor der Meinung, dass die Chancen, die eine untere Baubehörde in Achim für die Entwicklung der Stadt  bietet, unbedingt genutzt werden sollten. Das Beispiel der Stadt Verden, die seit Jahrzehnten „Herr im eigenen Haus“ ist, zeigt, welche Vorteile dies haben kann. Das beliebte Argument, „dafür ist kein Geld da“, sollte jedenfalls in derart entscheidenden Fragen zurück stehen.

Der Wirtschaftsbeirat wird sich weiter für die Ansiedlung der unteren Baubehörde in Achim einsetzen.